Renten in Österreich 73% – 107% höher!

Nachtrag zu der vorherigen NEWS: Die verlinkte Studie zum Österreichischen Rentensystem ist mit sehr anschaulichen Grafiken und einem kurzen Text in der Böckler Impuls Ausgabe 01/2016 zusammengefasst worden.

„In Österreich sind die staatlichen Renten erheblich höher als in Deutschland, wo die Riester-Reform große Lücken gerissen hat.

Langjährig beschäftigte Männer, die 2013 in den Ruhestand gingen, bekamen hierzulande rund 1.050 Euro monatlich aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Österreichern mit ähnlicher Erwerbsbiografie überwies die staatliche Pensionsversicherung hingegen 1.560 Euro. Der Betrag ist nicht nur höher, sondern wird im Gegensatz zur deutschen Rente auch 14- statt 12-mal im Jahr ausgezahlt. Auf den deutschen Zahlungsrhythmus umgerechnet bekommen die Österreicher sogar 1.820 Euro im Monat.“

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Der Unterschied bei Männern: 73%, bei Frauen sogar 107%! Die Arbeitgeber zahlen 2,3% mehr (!) Beiträge in die Rentenversicherung!

„Auch wenn die Rentenbeiträge dort höher sind, habe sich Österreich wirtschaftlich nicht schlechter entwickelt. Im Gegenteil: Das Land habe seit Beginn der europäischen Währungsunion „einen balancierteren Wachstumskurs mit einem stärkeren Wachstum der Binnennachfrage“ verfolgt, so die Forscher.“

bip_aut_deuDaten: eurostat, destatis, statistik austria – eigene Grafik

Die Entwicklung der preisbereinigten Bruttoinlandsprodukte unterstreicht die Feststellung der Forscher. Bei der Entwicklung der Arbeitsproduktivität zeigt sich ein ähnliches Bild. Österreich weist auch über den ganzen Zeitraum Exportüberschüsse aus, die jedoch deutlich moderater ausfallen als die extremen deutschen Überschusswerte. Auch die demografischen Daten sind absolut mit denen der deutschen vergleichbar (Lebenserwartung, Geburtenrate, “Babyboomer”-Jahrgangsstärke).

Ganz offensichtlich ist in der österreichischen Rentenpolitik vieles richtig, in der deutschen Rentenpolitik dagegen sehr viel falsch gemacht worden. Das müssen die Politiker hierzulande endlich zur Kenntnis nehmen und den nachhaltigen Wandel eher gestern als morgen einleiten!