ALLIANZ (Ober) sticht Seehofer (Unter)

ALLIANZ (Ober) sticht Seehofer (Unter)

allianz_seehoferIm Kartenspiel ist die hierarchische Ordnung klar geregelt: Ober sticht Unter. Im politischen Geschäft gelten ähnliche Regeln. Jüngstes Beispiel: die Rentenpolitik der CSU.

Für viele überraschend hatte sich Partei-Chef Horst Seehofer Anfang April zur Rentenpolitik folgendermaßen neu positioniert.

„Höhere Altersbezüge für alle – und die Rückabwicklung der Riester-Rente. Die Anfang des vergangenen Jahrzehnts beschlossene Kürzung des Rentenniveaus wird seiner Einschätzung nach dazu führen, “dass etwa die Hälfte der Bevölkerung in der Sozialhilfe landen würde”. Dies betreffe besonders Frauen, die oft weniger verdienen als Männer und ihre Berufstätigkeit zugunsten der Familie unterbrechen. Bei der Reform müsse der gesetzliche Anteil an der Rente im Zentrum der Überlegungen stehen. Nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung sorge privat fürs Alter vor. “Die Riester-Rente ist gescheitert.”…

Die “Neoliberalisierung” des vorigen Jahrzehnts sei gescheitert, sagte Seehofer. “Wir brauchen beide Lungenflügel, den marktwirtschaftlichen und den sozialen.”“

(zitiert aus tagesschau.de vom 8.4.16 – https://www.tagesschau.de/inland/seehofer-rente-103.html)

Das war ein Schlag ins Kontor und wir vom Seniorenaufstand bekamen hier und da Glückwünsche über den neuen mächtigen Bündnispartner. Und der CSU-Landesseniorenverband freute sich, weil Seehofer mit den Äußerungen auf der Linie seiner Beschlüsse argumentierte.

Der Schlag ins Kontor erreichte vor allem die Vorstände der deutschen Versicherungskonzerne. Ihr Spitzenverband GDV hatte gerade durch Bert Rürup und das PROGNOS-Institut ein politisches Konzept erarbeiten lassen, wie der Anteil der privaten Vorsorge von 20% auf 30% des Gesamtvolumens der Rentenversicherungsbeiträge erhöht werden könnte – eine Umsatzsteigerung für sie von jährlich 25 bis 30 Mrd. € (näheres hier).

Keine drei Monate später bezieht Max Straubinger in einem Schreiben an www.rentenpolitikwatch.de im Namen der gesamten CSU-Landesgruppe im Bundestag eine völlig andere Position als Seehofer. „Wir stehen zu den Reformmaßnahmen der Vergangenheit … Mit uns wird es keine Generalrevision der Rentenpolitik der vergangenen 25 Jahre geben… An der staatlichen Riester-Förderung halten wir fest.“ (das gesamte Schreiben hier)

Das heißt im Klartext, die CSU-Bundestagsabgeordneten beabsichtigen die Politik der systematischen Verarmung im Alter fortzusetzen.

Straubinger ist Generalvertreter der ALLIANZ in Niederbayern. Man kann getrost davon ausgehen, dass die ALLIANZ und mit ihr der GDV für den Inhalt des Schreibens steht.

Und Seehofer? Wir haben seine starken Worte wahrscheinlich alle nur falsch verstanden? Oder hat er das Kreuz, sich mit der ALLIANZ anzulegen? Das wäre dann eine noch größere Üerraschung und der Beweis, dass es immer auch Ausnahmen von der Regel gibt.

(Reiner Heyse, 24.06.2016)

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14 Kommentare

  1. Pingback: Seehofer und Gabriel wieder auf dem Pfad der Rentensenkungs-Tugend – Seniorenaufstand

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  3. Es ist Schade, dass so wenige Betroffene hier Stellung dazu beziehen. Woran liegt das wohl ?

    Ich frage mich, ob Politiker sich überhaupt mit solcher Gegenwehr von Kommentaren innerhalb dieser Foren überhaupt mal Beschäftigen so begründet dass von Betreibern dieses oder anderen Foren auch betrieben wird. Ja es ist ja auch Fundiert was man zu Lesen bekommt.
    Ja ich sehe auch im TV dass Politiker von Linken usw. die Altersverarmung und Sozialabbau in Berlin gestern wieder ansprechen. Gleichwohl ändert sich nichts und läßt die Schere immer weiter aufgehen.
    Es ist zwar Richtig, dass man versucht die schwarze Null zu halten aber nicht die Verteilung von unten nach oben.
    Oft lese ich wie gestern, dass Menschen in oberen Einkommensregionen noch schlimmere Pfennigfuchser und sich auch wenn es sich um Kleinbeträge handel sich das nicht entgehen lassen da braucht man sich bei Manager wieinnerhalb der Ehe Herrn Middelhofft garnicht zu wundern dass die sich Scheiden lassen um ihrenn Wohlstand gegenüber ihren Gläubinger zu retten was zu Retten ist.
    Der sitzt nun im offenen Vollzug seine drei Jahre ab. und ich erinnere kaum drin schon offener Vollzug.
    Stimmt dass alles in unserem Rechtsystem ? Versteh ich alles nicht.

    1. Ich möchte auf den Artikel in Springers Welt verweisen, wo Dorothea Siems,
      Chefkorrespondentin für Wirtschaftspolitik, am 26.06.2016 / Ausgabe 26 / Seite 8 – auch online- den Artikel, Die Diktatur der Alten veröffentlich hat. Frau Siems hat den Seniorenaufstand bewusst benutzt, um mit Weglassen von Aussagen, Stimmung gegen Rentner zu machen.
      Kommentare eines Carl mit Zeh:
      Die zeigen, wie gerade unter jungen Leuten mit massiven, einstudierter Hetze Stimmung gemacht wird. Solchen Aussagen wird eher glauben geschenkt, als eingehender Recherche und Fakten. Die Alten fressen den Jungen die Zukunft weg. Sie sind schlecht gebildet, könnnen keine Statistiken lesen, sind nimmersatt, gierig und so weiter.

      Z.B:
      “Wenn man ein Versicherungssystem hat und bereits ein Drittel des Bundeshaushalts für Bessergestellte herausgeschmissen wird, sollte man darüber nachdenken, ob das dauerhaft nachhaltig ist. Von der Seniorenlobby hört man aber nur eins: “Wir wollen noch mehr Geld, wir sind eure Wähler! Her damit!” . .

      “Wer entscheidet bitte, was eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist? Wieso sind unnötige Rentengeschenke eine solche Aufgabe, aber die Zukunftsfähigkeit des Landes nicht? Aus gewerkschaftlichen Studien weiß man ja, dass für Personen ab dem Alter 55-60 (und dadrüber natürlich sowieso) das wichtigste Wahlthema immer die Rente ist und dort natürlich nur “ich will mehr Geld, weil ich das sage”. Das höchste Armutsrisiko haben Jugendliche, gefolgt von Arbeitslosen, jungen Familien und alleinstehenden Angestellten. Erst danach kommen Rentner und Pensionäre. Mit welchem Recht nimmt man heraus, dass noch mehr Geld für einen selbst wichtig sei? Geld fällt nicht vom Himmel, um so zu tun, nun gingen die Zeitungen pleite, wenn es Fleißige behalten. Was ist mit Familienförderung? Wissenschaft und Bildung? Sozialer Gerechtigkeit? Armutsbekämpfung? Infrastrukturen? Wohnungsbau? Wirtschaftsförderung? Nimmt man das alles nicht mehr wahr? Ist der Blick nur darauf gerichtet, dass man mehr Geld von anderen kriegt? Dieser öff. Diskurs ist schon kurioser als die Geschenke an sich.” . . .
      . . “als würde die Front des von Ihnen genannten Seniorenaufstands nur aus kinder- und enkelreichen Personen bestehen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wer sich um seine Kinder und deren Zukunft sorgt, würde solche Forderungen nämlich niemals stellen. . . .

      . . “Wenn in einem Rentnerjahrgang 1,5 Mio. Menschen existieren, aber bei jüngeren nur 0,7, dann können nicht 30 Jahre Luxusrenten bezahlt werden. Das mag über Zeitarbeit und andere repressive Maßnahmen etwas Luft bringen, aber irgendwann ist damit eben auch Schluss. Da können Lobbyisten so viel herumschreien wie sie wollen. . . .

      Carl mit Zeh: Keine Bevölkerungsgruppe hat ein niedrigeres Armutsrisiko als Rentner und Pensionäre. Da kann man die Tränendrüse steckenlassen. . . .

      . . . “Der Staat richtet sich eben nach den Vielen und nicht nach den Wenigen. Deshalb gibt’s Luxusrenten auf Kosten der jungen Arbeitnehmer und deren Zukunft. Und die Lobby ist ja fleißig dabei, immer neue Geschenke zu fordern. Als wenn die Exzesse 2013 nicht ausgereicht hätten. Nun soll’s 2017 nochmal ordentlich was extra geben. Verantwortungsloser geht’s gar nicht.” . . .

      . . . “Grundsicherung für alle sollte ausreichen. Wer gieriger ist, soll privat vorsorgen oder nebenbei arbeiten. So einfach ist das”. . . .

      . . . “Das können, aber müssen nicht Aktien sein. Ihr Problem ist ja: Sie versuchen immer persönlich zu argumentieren, weil die Fakten und Argumente gegen Sie sprechen. Das ist typisch für gewisse Lobbygruppen, aber überzeugt keine Menschen, die etwas Bildung genossen haben. Was ich für eine Rente kriege oder wie meine Vorfahren drauf sind, spielt absolut gar keine Rolle und lässt sich mit so primitiven Einwänden auch nicht emotionalisieren. Solche Leute fahren das Land vor den Hund, weil sie nimmersatt sind. . . .”

      . . . “Es ist egal, was vor über 60 Jahren war. Aktuell geht ein Drittel (!!!) des Bundeshaushalts für die Rentnerscharen drauf. Das Geld fehlt dann bei jenen, die es tatsächlich brauchen. Und das sind nicht die Rentner, denen die Zukunft des Landes egal ist. . . ”

      . . “Das ist ja das Problem wieder. Die Generation Bildungskatastrophe (Schulbesuch zwischen 1950 und 1970) hat nicht nur mit Statistik Schwierigkeiten, sondern auch mit dem Leseverständnis. Das Problem sind nicht Eltern mit ein, zwei, drei, vielen Kindern, sondern dass es sehr viele (oft verheiratete) Senioren gibt, die nie Kinder haben wollten, aber erwarten, dass die Nachbarskinder ihre Rente fürstlich finanzieren. Aber Geld fällt nicht vom Himmel. Es ist doch nicht schwer zu verstehen, dass zwei Angestellte schlechter einen Rentner durchfüttern können als vier oder mehr. Durch die bürokratische Umverteilung ist das eh ein Minusgeschäft, denn die Fleißigen können ebenfalls Geld ausgeben. Solange Arbeitnehmer ein höheres Armutsrisiko haben als Rentner, sollte der Staat keine falschen Prioritäten setzen. Aber er mit kurzfristigen Milliarden gewinnt man eben Wahlen und nicht mit langfristigen Zukunftsinvestitionen. Genau darum geht’s in diesem Artikel. . . . ”

      . . “Und das müssen nun sehr wenige Schultern ausbaden und sich anhören, dass es Zuschüsse schon immer gab und Rentner drei statt zwei Kreuzfahrten im Jahr brauchen, damit die Wirtschaft gerettet (!) werden kann. Dass die Verkehrsinfrastruktur durch die Babyboomer, die über 2 Billionen Euro Schulden hinterlassen, seit dem Jahr 2000 schon über 500 Mrd. Euro an Wert verlor, bekommt man wohl gar nicht mehr mit. Wirtschaftlich sinnvoll ist das nicht, das stimmt, aber nicht Schuld der heutigen Jugend, die höher gebildet ist als jede Generation vor ihnen und man ganz selbstverständlich von ihnen Dinge erwartet (x Fremdsprachen, Programmierkenntnisse, Auslandserfahrung, zig Praktika, Regelstudienzeit, befristete Arbeitsverträge, …), die man selbst niemals leisten könnte und würde. Aber irgendwie muss die “Produktivität” ja kommen, wenn man kurzfristig nur Milliarden für Geschenke für die Seniorenlobby kriegen will. Die “Ich geb Gas, ich will Spaß”-Generation wünscht man keinem Land, erst recht nicht mit solch einem demographischen bzw. demokratischen Gewicht. Und dann ist man überrascht, was junge Akademiker ins Ausland gehen und stattdessen Leute ins Land strömen, die Sozialgeschenke wollen. . . . ”

      . . “Die heutigen Rentner (Babyboomer) sind überwiegend 1950-1965 geboren. Da hat niemand Trümmer weggeräumt, sondern “Ich geb Gas, ich will Spaß” gesungen. . . .

  4. Hallo, ich zwäng mich mal dazwischen wenns Recht ist ?

    Ich bin nun seit 2010 nachdem ich und viele andere dazu gehörte innerhalb eines Großkonzerns von diesem in einem sogenannten Vorruhestand 51im Jahr 2002 er Regelung gedrängt wurde.
    In diesem Auflösungsvertrag stand drin, dass wir vorgezogen mit 60 die Rente Beantragen durften .
    Nun andererseits bedeutetet dies für mich auch, dass ich seither bei der Deutschen Rentenversicherung den Verlust von etwa 10 Punkte also diese Öminösen 0,3 Punkte monatlich zu verschmerzen hatte. Im Umkehrschluss ich bin Baujahr 1950 und 1966 ins Berufsleben gegangen und habe 1978 geheiratet dass mir bis zur Heirat von dahin geleistete Arbeit Punktemäßig bei der Deutschen Rentenversicherung so gut wie nichts übrig blieb. Rechne ich diese mir abgezogene etwa 10 Punkte nach dem ab 01. Juli neuen Punktewert Westen von 30,45 EUR, 4,25 % … mal hoch sind das für mich etwa 304,50 € verlust.
    Nun hat mich meine Frau 2004 wegen eines anderen verlassen. Ich blieb mit den auch von ihr mitunterzeichneten halben Miteigentumsanteil an unserem Haus der ganzen Darlehen, Kontoschulden und weiteren 8 Jahre mit meinen Kindern in einen gemeinsamen Haushalt wohnen. Die Kosten dafür blieben alleine an mir hängen. Zwar konte ich dass Haus drei Jahre später mit Riesenverlust verkaufen aber in folge vieler anderen Kosten (sprich Fixkosten) auch Monatlich die Beiträge mit Arbeitgeberanteil zur Kranken und Pflegeversicherung 5 Jahre lang selber tragen. Innerhalb meiner finanzieller Lage damals ein erheblicher Monatlicher verlust.
    Einer der folgen war, dass ich gezwungen war, 2010 Insolvenz anzumelden.
    Nun ich bin wegen des bei einer Scheidung herbeizuführenden Versorgungsausgleichs seit Sep. 2015 geschieden.
    Ich habe mich deshalb nicht gleich Scheiden lassen, weil meine Frau die wieder Verh. ist erst jetzt 61 ist und dies hätte bedeutet, dass man mir schon 2010 den Betrag zum Versorgungsausgleich gekürzt hätte. So habe ich wenigstens innerhalb laufender Pfändungen 5 Jahre eine Rente in höhe von etwa 1.100 € bekommen. Aktuell aber nach abzug des Versorgungsausgleichs bleiben mir dann ab 1 Juli davon Netto etwa 810 €.
    Ich möchte noch hinzufügen, dass ich von 1974 bis 2002 im dreifach Wechseldienst tätig war.
    Würde ich die oben angefügten etwas über 300 € nicht abgezogen bekommen haben hätte ich sicherlich auch noch nach Versorgungsausgleich meine Frau bekam 43 % zugesprochen so um die 1000 €. So ganz genau kann ich es in der kürze der Zeit nicht errechnen da mir jetzt Daten nicht vorliegen. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass ich stand heute bei Monatlichen Fixkosten von um 800 € ich alleine von meiner normalen Rente nicht Leben könnte. Zum Glück habe ich aber eine Betriebsrente die mir aber innerhalb meines Versorgungsausgleichs auch gekürzt wurde.
    So habe ich derzeit eine Nettorente von etwa 1.590 €.
    Ich möchte aber am Schluss noch anfügen, dass ich auch seit 2010 vierteljährlich bezogen auf meine Rentenhöhe auch noch einen Betrag um 350 € ans Finanzamt abzuführen hatte und das bis Sep 2015.
    Der Betrag den ich auch wegen des Versorgungssgleichs abgezogen bekomme liegt gegenüber meiner beiden Renten bei fast 800 €

    1. Ach müsste ich von nur einer Rente leben, dann wäre ich warscheinlich Obdachlos. Meine normale Rente deckt sich nach Scheidung und Versorgungsausgleich gerade so mal eben mit meinen Monatlichen Fixkosten.noch
      Ja ich weiß, und habe dies auch bei mir im Bekanntenkreis, dass so manche Rentnerin und Rentner gegenüber >mich< so leben viele Menschen in Deutschlanden an der Armutsgrenze leben und darum möchte ich hier nochmal klarstellen, dass ich mich mit dem ersten Beitrag nicht beklagen möchte. Ich wollte nur klarstellen, dass ich wie gesagt auf Staatliche Hilfe angewiesen wäre, wenn ich keine Betriebsrente hätte. Ich weiß auch, dass unabhängig vom Rentenalter viele durch diese Politik mittlerweile am unteren Ende leben da möchte ich nicht klagen. Gerade erst wurde mir von einer mir bekannten Frau die ebenso Geschieden ist und deren ex Mann sich um alles drückt mit 200 € lebt.
      Ja und meine Tochter die lebt ebenfalls mit dazu, da Sie seit über 10 Jahren von Harz vier leben muss und trotz vieler Berwerbungen, Massnahmen Sie ist ja seitens dem Gesetz verpflichtet dazu, nichts findet. Ja und mein Sohn Arbeitet als Kaufmann im Schichdienst auch Nachts schon jetzt mit 30 auch schon etliche Jahre nur immer wieder mit Zeitarbeitsvertrag.
      Lebensträume wie Urlaube in ferne Länder oder Autofahren oder auch andere Dinge sind da für viele und immer mehr Menschen nicht drin.

  5. Wir sind ca. 20-22Mio Deutsche Rentner und werden nur betrogen.
    Wie wäre es denn, wenn sich alle Rentner mit einem Widerspruch gegen den in diesen Tagen kommenden Rentenbescheid “in Erinnerung” bringen würden. Je mehr umso besser.
    Auch bin eines dieser “Rentenopfer” und habe heute weniger Rente, als noch vor 14 (!)
    Jahren und nach dieser neuerlichen “Super-Rentenerhöhung” wie seit 23 Jahren nicht –
    ganze 4,25 % für uns Wessis, werde ich immer noch weniger haben!!!!!
    DEN Politiker oder Beamten möchte ich sehen (hören!), der sich damit zufrieden geben
    würde..
    Also los: widerspruch einlegen!!!

    1. Hallo Frau Füchsle,
      was soll der Widerspruch gegen die Rentenerhöhung bringen?
      Im Jahre 2016 immer noch von Ost-u.Westrentner zu reden, ist der Sache nicht gerecht.
      Das Problem der niedrigen Renten liegt in 1. Linie daran, dass die Renten ab 2001 massiv gekürzt worden sind. (Riesterfaktor) Das Ziel war die Rente zu privatisieren.
      Versicherungsfremde Leistungen:
      Seit 1957 haben die verschiedenen Bundesregierungen insgesamt rund 700 Mrd. Euro auf diese Weise zweckentfremdet. Es besteht ein Schattenhaushalt, der ausschließlich von Versichertenbeiträgen finanziert wird.
      Politiker, Selbständige und Beamte beteiligen sich nicht, obwohl es sich um die Finanzierung von Aufgaben der Allgemeinheit handelt.
      Zuletzt die Mütterrente – Die Anerkennung von Kindererziehungsleistungen ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die daher von allen Steuerzahlern zu finanzieren ist.
      Tabelle der versicherungsfremden Leistungen unter:
      http://www.seniorenaufstand.de/wp-content/uploads/2016/04/versicherungsfremde_leistungen_160423.pdf
      Leider sind es viel zu wenige, die sich für eine gerechte Rente einsetzen.
      Auch die Verbände und Gewerkschaften haben versagt (Agenda 2010).
      Die Rentner sind zu träge auf die Straßen zu gehen. Das Gemeinsame für eine Sache zu kämpfen fehlt.

    2. Widersprüche sind schon mehr als reichlich erfolgt, bis zur absolut letzten Instanz – zum EU-Gerichtshof für Menschenrechte, ist alles auf den Seiten der Aktion Demokratische Gemeinschaft dokumentiert, auch auf den Seiten der rentenreform-alternative.
      Das BVerG hat die Rentenbeiträge aus den Löhnen der gesetzl. Rentenversicherten zu öffentlichen Mitteln erklärt.
      Politik und Justiz haben für sich selbst nicht nur wesentlich bessere Regelungen geschaffen, sie haben auch spätestens seit 1978 elementare Grundrechte für die Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung außer Kraft gesetzt, Gleichheitssatz, Eigentumsschutz für die Beiträge, Rechtsstaatsprinzip (keine rückwirkenden Eingriffe) Nachlesen kann man das in den Entscheidungen des BVerfG vom 01.07.1981 (1 BvR 874/77 u.a.) oder vom 27.02.2007 (1 BvL 10/00, Absätze 53, 55 und 70).
      Das sind die ursächlichsten Grundfehler der GRV! Wie wollen wir das hinwegfegen?

      Und das Seehofer nur ein Maulheld ist, war klar, die Versicherungs- und Finanzkonzerne brauchen neues Spielgeld. Die Allianz ist ein weltgrößter Versicherungskonzern, da wird sich kein Politiker mit anlegen.
      Aus der Vertreterversammlung der DRV kommt nullkommanull Gegenwehr, gegen die Zerstörung der GRV. Die Selbstverwaltungsautonomie ist von der Politik ausgehebelt.

      Wäre der Riesterrentenbetrug mit den einhergehenden Rentenkürzungen und das kriminelle Alterseinkünftegesetz durchsetzbar gewesen, wenn alle Einkommen in eine gesetzl. Rentenversicherung einzuzahlen hätten??

      Beamte und da mit ihre Privilegien stehen unter Artenschutz. Einschneidende Reformen immer nur bei gesetzl. Versicherten – bei Beamten „ steht uns doch zu„. Wenn es um Veränderungen geht, wird auf das uralte bestehende Beamtenrecht verwiesen, dagegen werden alle Annehmlichkeiten der Neuzeit eingefordert und weitgehend durchgesetzt. Schließlich begründet doch sogar das BVerfG in einem Urteil v. 27.09.2005 2 BvR 1387/02; Hergebrachte Grundsätze des Beamtentums im Sinne des Art.33 Abs.5 GG Und verweist hier in den Abs. 86/87 (von 148) auf den § 10 des preußischen Pensionsgesetzes vom 27.3.1872 . Ein Sozialsystem wie im Ständestaat des 19. Jahrhunderts. Die Niederländer machen es besser, die Österreicher, die Schweizer . . .

      Und nein, es hat nichts mit Neid zu tun, wenn auf diese immer gravierender werdende Schieflage aufmerksam gemacht wird.

    3. Achtung bitte mit der Wortwahl.
      Die Rentner werden nicht betrogen, sondern die Politiker haben Entscheidungen auf Basis von Wissenschaftlern getroffen, die jetzt in ihrer ganzen Schärfe ihre Wirkung zeigen. Die Wissenschaftler haben auf falsche Zahlen mit falschen Methoden ihre Analysen erstellt und dadurch falsche Antworten gegeben. Der selbe Mechanismus wirkte auch bei den Gerichtsentscheidungen zur Rente, die alle abgeschmettert wurden.
      der Schultenstand bei der Rentenkasse war 2013 13.844 € ausummiert 712.971 €. Soweit die aktuelle “schwarze Null” im Bundeshaushalt 2015/2016
      Quelle bei der ADG im Internet

  6. Horst Seehofer:
    Zitat:
    “Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.”
    Somit Lobbypolitik wie hier Versicherungskonzern

  7. Leider haben wir in der Vergangenheit von Seehofer große Ankündigungen vernommen, die dann recht schnell kassiert wurden. So wird es wohl in Sachen Rente ebenfalls sein.
    Max Straubinger hat bereits im Sinne der Versicherungswirtschaft den Kurs vorgegeben.
    Wenn die Menschen, vor allen Dingen die Jungen nicht anfangen sich für ihre Alterssicherung ein zusetzen, und sich auf die “Sonntagsreden” der Politiker*innen verlassen, werden sie es später bereuen.

  8. Was Seehofer bewogen haben mag, diese Tatsachen zu bestätigen, wäre interessant zu wissen! Er wird doch nicht DER LINKEN beitreten wollen!?
    Allerdings sollten die Ansichten der anderen CSU-Mitglieder wichtiges Argument für die CSU-Wähler sein, sich ihre Wahlentscheidung sehr gut zu überlegen – denn alt und rentenbedürftig werden wir – ich meine die, ohne Briefkasten in Panama etc. – irgendwann alle einmal …

  9. Auch ich gehöre zu den betrogenen Westdeutschen Rentnern. Erhalte heute über 50€ weniger als noch vor 14 (!) Jahren. Und wie sieht es mit den Politikern und den Beamten aus? Haben die etwa weniger Geld in der Tasche als noch vor 14 Jahren? Sicher nicht – sie dürften in dieser Zeit fast das Doppelte bekommen. Wo bleibt da die “Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz?” Und wieso erhalten Pensionäre 13x im Jahr ihre Bezüge, wir Rentneraber – die wir 14x einbezahlt haben – nur 12x….Fragen über Fragen und nur Betrug
    an uns Rentnern!

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